on on on
Die Mitgliederversammlung 2008 des Zentralverbandes des deutschen Bäckerhandwerks (ZV) fand Mitte September in Dresden statt. Dabei demonstrierte die Branche ein starkes Selbstbewusstsein,
© Die Mitgliederversammlung 2008 des Zentralverbandes des deutschen Bäckerhandwerks (ZV) fand Mitte September in Dresden statt. Dabei demonstrierte die Branche ein starkes Selbstbewusstsein, um mit Vehemenz für die Interessen der Handwerksbetriebe einzutreten und die „Irrwege der Bundespolitik“ zu kritisieren.Präsident Peter Becker begrüßte neben den 84 Delegierten aus den Landesinnungsverbänden auch den Ehrenpräsidenten Hans Bolten sowie weitere Ehrenmitglieder in der sächsischen Landeshauptstadt. Becker empfahl in seinem Bericht, sich auf das eigene unternehmerische Selbstbewusstsein zu besinnen und jene Probleme anzusprechen, die die Entwicklung des Handwerks beeinträchtigen. „Die Gesundheitsreform ist in jeder Hinsicht ein Fehlschlag ersten Ranges, punktuelle Reformen sind mehr Stückwerk denn ein durchdachtes Rezept, und so wird den Unternehmern und den Bürgern der kleinste gemeinsame Nenner der Koalitionäre als ‚großer Wurf’ verkauft, ohne dass ein klarer Reformkurs zu erkennen ist.“ Als „elementare Fehler“ bezeichnete Becker auch die Absicht, das Arbeitslosengeld für Ältere zu verlängern oder gesetzliche Mindestlöhne in einer Branche oder in der Fläche einzuführen.Die besondere Aufgabe des Verbands sieht Peter Becker darin, im Interesse der Mitgliedsbetriebe, aber auch der Mitarbeiter und Kunden, die Grundzüge einer sozialen Marktwirtschaft einzufordern. „Dabei vermissen wir leider viel zu oft eine klare politische Stellungnahme der wirtschaftlichen Spitzenverbände.“Neues Gutachten stärkt Auffassung des ZVPeter Becker verwies auf ein neues Rechtsgutachten, das der renommierte Verfassungsrechtler Prof. Peter Badura im Auftrag des Landesinnungsverbandes Bayern erstellt hat. Darin wird hervorgehoben, dass eine zumindest teilweise Befreiung der Serviceverpackungen des Lebensmittelhandwerks von den Lizenzgebühren dualer Versorgungssysteme nicht nur zulässig, sondern sogar verfassungsrechtlich geboten sei. „Der Ball ist wieder ins Rollen gekommen, und der ZV wird weiter am Ball bleiben.“Dies gilt auch für die neuen Gefahrtarife der BNG vor allem bei Wegeunfällen, die für das Bäckerhandwerk hohe Belastungen für den Verkaufsbereich im Vergleich zum Handel nach sich ziehen. „Das führt zu einer Verzerrung im Wettbewerb“, stellte der ZV-Präsident fest und kündigte auch wegen der schwachen Position des ZV in der BNG an, gegen diese Regelung gerichtliche Musterprozesse bis zur letzten Instanz anzustreben.Nicht minder kritisch setzte sich Becker mit dem Erscheinungsbild des eigenen Berufsstandes in der Öffentlichkeit auseinander. Jüngsten Umfragen zufolge würden nur noch 15% aller Deutschen das Bäckerhandwerk als ein Handwerk sehen. „Unser Image hat in den vergangenen 20 Jahren erheblich gelitten, vor allem bei den jüngeren Menschen.“ Deshalb wolle der ZDH eine nationale Imagekampagne ins Leben rufen, die über alle Medien von den Printmedien bis zum Internet das Besondere des Handwerks vermittelt.Abschließend dankte der ZV-Präsident den Handwerksmeistern für ihre großartige Ausbildungsbereitschaft. Derzeit haben in den Backstuben und Fachgeschäften 37.000 junge Leute die Chance, die Grundlagen für ihre berufliche Zukunft zu legen. Oft würden die Ausbildungsmeister über die unzureichenden Vorleistungen der Bewerber für eine Lehrstelle klagen. Jedoch sei es auch der falsche Weg, die jungen Leute nur als billige Arbeitskräfte einzusetzen. „Wir müssen auch an uns selbst arbeiten und den Berufsnachwuchs entsprechend den gesetzlichen Vorgaben ausbilden und ihnen dabei die Attraktivität und das Besondere unseres Berufs nahebringen“, meinte er.Perspektive iba 2009Nach der einmütigen Bestätigung aller Beschlussvorlagen einschließlich einer Satzungsänderung zur Wahlalter der Kandidaten für das Präsidium wählten die Delegierten Obermeister Herbert Jakobs (LIV Saarland) als neuen Rechnungsprüfer des ZV. Er folgt Karl-Heinz Kolb nach, der satzungsgemäß ausgeschieden ist. Die Mitgliederversammlung 2009 wird vom LIV Württemberg in Stuttgart ausgerichtet, die Versammlung 2010 ging an den LIV Thüringen.In seinem Schlusswort zog ZV-Präsident Becker ein positives Resümee der Jahrestagung und dankte dem LIV Saxonia für die hervorragende Organisation der Jahrestagung. Er rief die Kollegen zum Besuch der anstehenden Fachmessen und vor allem einer exzellenten „iba 2009“ in Düsseldorf auf. „Wir haben einen tollen Anmeldestand, und schon jetzt zeichnet sich eine attraktive Ausstellerstruktur und ein Plus an Fläche ab.“
Zentralverband

ZV-Jahrestagung: Klare Worte

Die Mitgliederversammlung 2008 des Zentralverbandes des deutschen Bäckerhandwerks (ZV) fand Mitte September in Dresden statt. Dabei demonstrierte die Branche ein starkes Selbstbewusstsein,

Die Mitgliederversammlung 2008 des Zentralverbandes des deutschen Bäckerhandwerks (ZV) fand Mitte September in Dresden statt. Dabei demonstrierte die Branche ein starkes Selbstbewusstsein, um mit Vehemenz für die Interessen der Handwerksbetriebe einzutreten und die „Irrwege der Bundespolitik“ zu kritisieren.Präsident Peter Becker begrüßte neben den 84 Delegierten aus den Landesinnungsverbänden auch den Ehrenpräsidenten Hans Bolten sowie weitere Ehrenmitglieder in der sächsischen Landeshauptstadt. Becker empfahl in seinem Bericht, sich auf das eigene unternehmerische Selbstbewusstsein zu besinnen und jene Probleme anzusprechen, die die Entwicklung des Handwerks beeinträchtigen. „Die Gesundheitsreform ist in jeder Hinsicht ein Fehlschlag ersten Ranges, punktuelle Reformen sind mehr Stückwerk denn ein durchdachtes Rezept, und so wird den Unternehmern und den Bürgern der kleinste gemeinsame Nenner der Koalitionäre als ‚großer Wurf’ verkauft, ohne dass ein klarer Reformkurs zu erkennen ist.“ Als „elementare Fehler“ bezeichnete Becker auch die Absicht, das Arbeitslosengeld für Ältere zu verlängern oder gesetzliche Mindestlöhne in einer Branche oder in der Fläche einzuführen.Die besondere Aufgabe des Verbands sieht Peter Becker darin, im Interesse der Mitgliedsbetriebe, aber auch der Mitarbeiter und Kunden, die Grundzüge einer sozialen Marktwirtschaft einzufordern. „Dabei vermissen wir leider viel zu oft eine klare politische Stellungnahme der wirtschaftlichen Spitzenverbände.“Neues Gutachten stärkt Auffassung des ZVPeter Becker verwies auf ein neues Rechtsgutachten, das der renommierte Verfassungsrechtler Prof. Peter Badura im Auftrag des Landesinnungsverbandes Bayern erstellt hat. Darin wird hervorgehoben, dass eine zumindest teilweise Befreiung der Serviceverpackungen des Lebensmittelhandwerks von den Lizenzgebühren dualer Versorgungssysteme nicht nur zulässig, sondern sogar verfassungsrechtlich geboten sei. „Der Ball ist wieder ins Rollen gekommen, und der ZV wird weiter am Ball bleiben.“Dies gilt auch für die neuen Gefahrtarife der BNG vor allem bei Wegeunfällen, die für das Bäckerhandwerk hohe Belastungen für den Verkaufsbereich im Vergleich zum Handel nach sich ziehen. „Das führt zu einer Verzerrung im Wettbewerb“, stellte der ZV-Präsident fest und kündigte auch wegen der schwachen Position des ZV in der BNG an, gegen diese Regelung gerichtliche Musterprozesse bis zur letzten Instanz anzustreben.Nicht minder kritisch setzte sich Becker mit dem Erscheinungsbild des eigenen Berufsstandes in der Öffentlichkeit auseinander. Jüngsten Umfragen zufolge würden nur noch 15% aller Deutschen das Bäckerhandwerk als ein Handwerk sehen. „Unser Image hat in den vergangenen 20 Jahren erheblich gelitten, vor allem bei den jüngeren Menschen.“ Deshalb wolle der ZDH eine nationale Imagekampagne ins Leben rufen, die über alle Medien von den Printmedien bis zum Internet das Besondere des Handwerks vermittelt.Abschließend dankte der ZV-Präsident den Handwerksmeistern für ihre großartige Ausbildungsbereitschaft. Derzeit haben in den Backstuben und Fachgeschäften 37.000 junge Leute die Chance, die Grundlagen für ihre berufliche Zukunft zu legen. Oft würden die Ausbildungsmeister über die unzureichenden Vorleistungen der Bewerber für eine Lehrstelle klagen. Jedoch sei es auch der falsche Weg, die jungen Leute nur als billige Arbeitskräfte einzusetzen. „Wir müssen auch an uns selbst arbeiten und den Berufsnachwuchs entsprechend den gesetzlichen Vorgaben ausbilden und ihnen dabei die Attraktivität und das Besondere unseres Berufs nahebringen“, meinte er.Perspektive iba 2009Nach der einmütigen Bestätigung aller Beschlussvorlagen einschließlich einer Satzungsänderung zur Wahlalter der Kandidaten für das Präsidium wählten die Delegierten Obermeister Herbert Jakobs (LIV Saarland) als neuen Rechnungsprüfer des ZV. Er folgt Karl-Heinz Kolb nach, der satzungsgemäß ausgeschieden ist. Die Mitgliederversammlung 2009 wird vom LIV Württemberg in Stuttgart ausgerichtet, die Versammlung 2010 ging an den LIV Thüringen.In seinem Schlusswort zog ZV-Präsident Becker ein positives Resümee der Jahrestagung und dankte dem LIV Saxonia für die hervorragende Organisation der Jahrestagung. Er rief die Kollegen zum Besuch der anstehenden Fachmessen und vor allem einer exzellenten „iba 2009“ in Düsseldorf auf. „Wir haben einen tollen Anmeldestand, und schon jetzt zeichnet sich eine attraktive Ausstellerstruktur und ein Plus an Fläche ab.“

Zentralverband

Marktplatz Digital

Das könnte Sie auch interessieren