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Warum es kein „Bäckersterben" gibt, im Battle „Brötchen gegen Burger" immer das Brötchen die Nase vorn hat und warum Handwerksbäcker sich künftig „Kulturschaffende" nennen dürfen: Die Antworten darauf gab es am Tag des Deutschen Brotes, der von einem stabilen deutschen Bäckerhandwerk zeugte, das für die Zukunft gerüstet ist.
© Aktuelle Themen und Strukturdaten standen am 4. Mai im Mittelpunkt der diesjährigen Frühjahrspressekonferenz des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks. Das Interesse der Öffentlichkeit war groß, zumal der 3. Tag des Deutschen Brotes am Folgetag seine Schatten voraus warf. Über 30 Medienvertreter folgten der Einladung in die Berliner Geschäftsstelle des Verbands. „Das deutsche Bäckerhandwerk ist und bleibt stabil“, so lautete eine der zentralen Aussagen auf der Veranstaltung. ZV-Präsident Peter Becker widersprach damit all jenen, die von einem Bäckersterben reden. Zwar ging die Zahl der backenden Betriebe im vergangenen Jahr um 560 auf nunmehr 12.611 zurück. Doch sei dies kein grundsätzliches Problem, sondern vielmehr die Folge eines Konzentrationsprozesses. Dies würden auch die Umsätze belegen, sie stiegen 2014 auf 13,5 Mrd. Euro (2013: 13,2 Mrd. Euro). Erfreulich auch die Kundenresonanz: Mit 1 Mrd. Besuchern war das Bäckerhandwerk erneut Spitzenreiter im Außer-Haus-Markt. „Brötchen schlägt Burger“, so das Fazit. Rückenwind bekam das Bäckerhandwerk durch eine Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach, wonach 85 % der Verbraucher das Profil einer echten Bäckerei kennen. Bäckermeister, Backstube und Teig gehören dazu, wissen viele. „Dieses Ergebnis macht Mut“, sagte Geschäftsführer Amin Werner mit Blick auf Discounter und Backshops. Man wolle den Begriff Bäckerei schützen lassen, in der Handwerksordnung verankern. Sorge bereitete dem ZV-Präsidium zuletzt die Entwicklung bei den Auszubildenden, speziell in der Produktion. Der ZV-Präsident bezeichnete die kontinuierliche Abschmelzung als „bedauerlich“. Er sprach in diesem Zusammenhang von einer Fehlentwicklung in der deutschen Bildungspolitik. Obwohl das duale System hierzulande anerkanntermaßen gut sei, würden immer weniger Schulabgänger diesen beruflichen Weg einschlagen. Der Verband will Ausbildungsoffensiven entgegensetzen, die prämierte Imagekampagne „Back dir deine Zukunft!“ sei hier exemplarisch genannt. Zu Freude, Mut und Sorge kam auf der Pressekonferenz auch Verärgerung hinzu. Sie bezog sich auf das Mindestlohngesetz. Dies habe stark belastet, hieß es. Vor allem der Eingriff in die Tarifautonomie und der bürokratische Aufwand wurden kritisiert. Die zusätzlichen Dokumentationspflichten der Arbeitszeiten seien eine große Bürde. „Extrem unverständlich“ fand Becker die Kontrolle durch mit Waffen und Schutzwesten ausgestattete Zollbeamte. Last, but not least noch ein Grund zu Stolz: Die deutsche Brotkultur wurde im nationalen Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Alle deutschen Handwerksbäckereien können sich künftig als „Kulturschaffende“ bezeichnen.
Zentralverband

Rückenwind für das Bäckerhandwerk

Warum es kein „Bäckersterben" gibt, im Battle „Brötchen gegen Burger" immer das Brötchen die Nase vorn hat und warum Handwerksbäcker sich künftig „Kulturschaffende" nennen dürfen: Die Antworten darauf gab es am Tag des Deutschen Brotes, der von einem stabilen deutschen Bäckerhandwerk zeugte, das für die Zukunft gerüstet ist.

Aktuelle Themen und Strukturdaten standen am 4. Mai im Mittelpunkt der diesjährigen Frühjahrspressekonferenz des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks. Das Interesse der Öffentlichkeit war groß, zumal der 3. Tag des Deutschen Brotes am Folgetag seine Schatten voraus warf. Über 30 Medienvertreter folgten der Einladung in die Berliner Geschäftsstelle des Verbands. „Das deutsche Bäckerhandwerk ist und bleibt stabil“, so lautete eine der zentralen Aussagen auf der Veranstaltung. ZV-Präsident Peter Becker widersprach damit all jenen, die von einem Bäckersterben reden. Zwar ging die Zahl der backenden Betriebe im vergangenen Jahr um 560 auf nunmehr 12.611 zurück. Doch sei dies kein grundsätzliches Problem, sondern vielmehr die Folge eines Konzentrationsprozesses. Dies würden auch die Umsätze belegen, sie stiegen 2014 auf 13,5 Mrd. Euro (2013: 13,2 Mrd. Euro). Erfreulich auch die Kundenresonanz: Mit 1 Mrd. Besuchern war das Bäckerhandwerk erneut Spitzenreiter im Außer-Haus-Markt. „Brötchen schlägt Burger“, so das Fazit. Rückenwind bekam das Bäckerhandwerk durch eine Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach, wonach 85 % der Verbraucher das Profil einer echten Bäckerei kennen. Bäckermeister, Backstube und Teig gehören dazu, wissen viele.
„Dieses Ergebnis macht Mut“, sagte Geschäftsführer Amin Werner mit Blick auf Discounter und Backshops. Man wolle den Begriff Bäckerei schützen lassen, in der Handwerksordnung verankern. Sorge bereitete dem ZV-Präsidium zuletzt die Entwicklung bei den Auszubildenden, speziell in der Produktion. Der ZV-Präsident bezeichnete die kontinuierliche Abschmelzung als „bedauerlich“. Er sprach in diesem Zusammenhang von einer Fehlentwicklung in der deutschen Bildungspolitik. Obwohl das duale System hierzulande anerkanntermaßen gut sei, würden immer weniger Schulabgänger diesen beruflichen Weg einschlagen. Der Verband will Ausbildungsoffensiven entgegensetzen, die prämierte Imagekampagne „Back dir deine Zukunft!“ sei hier exemplarisch genannt. Zu Freude, Mut und Sorge kam auf der Pressekonferenz auch Verärgerung hinzu. Sie bezog sich auf das Mindestlohngesetz. Dies habe stark belastet, hieß es. Vor allem der Eingriff in die Tarifautonomie und der bürokratische Aufwand wurden kritisiert. Die zusätzlichen Dokumentationspflichten der Arbeitszeiten seien eine große Bürde. „Extrem unverständlich“ fand Becker die Kontrolle durch mit Waffen und Schutzwesten ausgestattete Zollbeamte. Last, but not least noch ein Grund zu Stolz: Die deutsche Brotkultur wurde im nationalen Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Alle deutschen Handwerksbäckereien können sich künftig als „Kulturschaffende“ bezeichnen.

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