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Die Geschäftsdichte in Deutschland bleibt nahezu konstant und die Einkäufe im Nahbereich nehmen zu.
© Die Erreichbarkeit von Discountern und SB-Warenhäusern hat sich seit 2012 bis heute so gut wie nicht verändert; die Food-Vollsortimenter sind dagegen absolut um 7% zurückgegangen. Um es mal so zu sagen: Man braucht eigentlich nur eines dieser Geschäfte, um die gesamte Einkaufsliste an Lebensmitteln und Getränken abzuarbeiten. One-stop-shopping wird immer einfacher
Rund die Hälfte des gesamten FMCG-Umsatzes wird heute in Geschäften im Umkreis bis fünf Minuten Fahrzeit realisiert; das sind rund 1,2 %-Punkte mehr als im Jahr 2012. Ein Grund dafür dürfte sein, dass durch die gute Konjunktur und die hohe Beschäftigung für viele die Zeit zum Einkaufen noch knapper geworden ist. Die vielfältigen Einkaufsoptionen im Nahbereich, verbunden mit einer umfassenden Auswahl, sorgt womöglich auch dafür, dass die Shoppingtrips der jüngeren Verbraucher zuletzt wieder leicht zugenommen haben. Gerade die auf einen bequemen Einkauf angewiesenen Verbraucher brauchen das ‚volle Sortiment‘, um sich schnell und umfassend mit allem Nötigen einzudecken. Umgekehrt wird die Existenz für die Kleinfläche dadurch immer prekärer. Natürlich kaufen die Verbraucher aber auch weiterhin nicht ausschließlich rund um Haus und Wohnung ein. Erweitert man den Einkaufsradius auf bis zu 10 Minuten Fahrzeit, dann sehen wir hier tatsächlich nur eine geringfügige Umsatzveränderung um minus 0,3 %-Punkte. Dagegen sind die Ausgaben in Geschäften, zu denen die Verbraucher mehr als zehn Minuten fahren müssen, heute bereits um knapp 1%-Punkt geringer als noch vor vier Jahren. Hier zeigt sich ein Aspekt, warum sich die Großfläche zuletzt so schwer getan hat. Mehr als drei Viertel ihrer Umsätze entfallen auf Verbraucher, die für ihren Einkauf eine längere Anfahrt in Kauf nehmen. Einkäufe im Nahbereich machen hier nur ein knappes Viertel aus. Schaut man auf die Entwicklung der SB-Warenhäuser im letzten und im laufenden Jahr, so erkennt man, dass die Probleme der Vertriebsschiene gegenüber den Vorjahren zwar geringer geworden, aber keineswegs verschwunden sind. Die SB-Warenhäuser weisen nach den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres mit knapp 1% Umsatzplus das geringste Wachstum auf; im Mai 2016 waren sie mit 3% im Minus, deutlich stärker als die ebenfalls schwachen Discounter. Gerade bestimmte Erfrischungskategorien haben in den wärmeren Monaten ihre Stärke; so profitierten im Mai 2016 besonders Eistee, Sportgetränke/Energy Drinks, Limonaden aber auch Medium- und Stilles Wasser von den teils sommerlichen Temperaturen. Abseits der witterungsgetriebenen Segmente setzte sich auch die dynamische Entwicklung im Smoothiebereich fort, in dem innovative Konzepte wie Green Smoothies immer wieder neue Nachfrageimpulse generieren. Keine Kaffeezeit aber coole Zeit für TK-Kuchen
Die Heißgetränke waren im Mai 2016 erneut im Minus. Das lag aber weniger an Sonne und Regen, als vielmehr an der zunehmenden Preisaggressivität im RöstkaffeeMarkt. Dadurch sinken die Durchschnittspreise in allen Segmenten. Zudem weist der lösliche Extraktkaffee nach einem starken Vorjahresmonat diesmal ein zweistelliges Mengenminus auf. Insbesondere die löslichen Café-Spezialitäten sind davon betroffen.
Da kommen sonst nur noch die TK-Kuchen mit. Lediglich der deutliche Rückgang bei Torten (fast 20% minus bei Absatz und Umsatz) trübt das ‚coole‘ Bild in der ansonsten rundum positiven ‚süßen Ecke‘. Ein Blick in die Süßwarensegmente zeigt, dass vor allem bei Pralinen, Riegeln und Fruchtgummi weniger Promoartikel in den Regalen zu finden waren.
Dass die Ferien bzw. Kurzurlauber im diesjährigen Mai für den Rückgang mit verantwortlich sind, erhält Unterstützung durch den auffallend hohen Anstieg bei ‚Brötchen zum Fertigbacken‘. Sowas nimmt man gerne mit in die Ferienwohnung. Seit fast zwei Jahren gibt es somit fast überhaupt keine nennenswerte Preisinflation im Bereich des LEH mehr. In fünf der letzten zehn Monaten stand sogar ein Minuszeichen vor der jeweils aktuellen Preisentwicklung. Zusammen mit den spürbaren realen Einkommenszuwächsen ergibt das für die privaten Haushalte eine spürbare Entlastung. Das schlägt sich einerseits in einer leicht höheren Mengennachfrage nieder, vor allem aber in einem – je nach Warengruppe – spürbar höherwertigen Konsum.
Marktforschung

One-stop-shopping leicht gemacht

Die Geschäftsdichte in Deutschland bleibt nahezu konstant und die Einkäufe im Nahbereich nehmen zu.

Die Erreichbarkeit von Discountern und SB-Warenhäusern hat sich seit 2012 bis heute so gut wie nicht verändert; die Food-Vollsortimenter sind dagegen absolut um 7% zurückgegangen. Um es mal so zu sagen: Man braucht eigentlich nur eines dieser Geschäfte, um die gesamte Einkaufsliste an Lebensmitteln und Getränken abzuarbeiten.
One-stop-shopping wird immer einfacher
Rund die Hälfte des gesamten FMCG-Umsatzes wird heute in Geschäften im Umkreis bis fünf Minuten Fahrzeit realisiert; das sind rund 1,2 %-Punkte mehr als im Jahr 2012. Ein Grund dafür dürfte sein, dass durch die gute Konjunktur und die hohe Beschäftigung für viele die Zeit zum Einkaufen noch knapper geworden ist. Die vielfältigen Einkaufsoptionen im Nahbereich, verbunden mit einer umfassenden Auswahl, sorgt womöglich auch dafür, dass die Shoppingtrips der jüngeren Verbraucher zuletzt wieder leicht zugenommen haben. Gerade die auf einen bequemen Einkauf angewiesenen Verbraucher brauchen das ‚volle Sortiment‘, um sich schnell und umfassend mit allem Nötigen einzudecken. Umgekehrt wird die Existenz für die Kleinfläche dadurch immer prekärer. Natürlich kaufen die Verbraucher aber auch weiterhin nicht ausschließlich rund um Haus und Wohnung ein. Erweitert man den Einkaufsradius auf bis zu 10 Minuten Fahrzeit, dann sehen wir hier tatsächlich nur eine geringfügige Umsatzveränderung um minus 0,3 %-Punkte. Dagegen sind die Ausgaben in Geschäften, zu denen die Verbraucher mehr als zehn Minuten fahren müssen, heute bereits um knapp 1%-Punkt geringer als noch vor vier Jahren. Hier zeigt sich ein Aspekt, warum sich die Großfläche zuletzt so schwer getan hat. Mehr als drei Viertel ihrer Umsätze entfallen auf Verbraucher, die für ihren Einkauf eine längere Anfahrt in Kauf nehmen.
Einkäufe im Nahbereich machen hier nur ein knappes Viertel aus. Schaut man auf die Entwicklung der SB-Warenhäuser im letzten und im laufenden Jahr, so erkennt man, dass die Probleme der Vertriebsschiene gegenüber den Vorjahren zwar geringer geworden, aber keineswegs verschwunden sind. Die SB-Warenhäuser weisen nach den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres mit knapp 1% Umsatzplus das geringste Wachstum auf; im Mai 2016 waren sie mit 3% im Minus, deutlich stärker als die ebenfalls schwachen Discounter.
Gerade bestimmte Erfrischungskategorien haben in den wärmeren Monaten ihre Stärke; so profitierten im Mai 2016 besonders Eistee, Sportgetränke/Energy Drinks, Limonaden aber auch Medium- und Stilles Wasser von den teils sommerlichen Temperaturen. Abseits der witterungsgetriebenen Segmente setzte sich auch die dynamische Entwicklung im Smoothiebereich fort, in dem innovative Konzepte wie Green Smoothies immer wieder neue Nachfrageimpulse generieren.
Keine Kaffeezeit aber coole Zeit für TK-Kuchen
Die Heißgetränke waren im Mai 2016 erneut im Minus. Das lag aber weniger an Sonne und Regen, als vielmehr an der zunehmenden Preisaggressivität im RöstkaffeeMarkt. Dadurch sinken die Durchschnittspreise in allen Segmenten. Zudem weist der lösliche Extraktkaffee nach einem starken Vorjahresmonat diesmal ein zweistelliges Mengenminus auf. Insbesondere die löslichen Café-Spezialitäten sind davon betroffen.
Da kommen sonst nur noch die TK-Kuchen mit. Lediglich der deutliche Rückgang bei Torten (fast 20% minus bei Absatz und Umsatz) trübt das ‚coole‘ Bild in der ansonsten rundum positiven ‚süßen Ecke‘. Ein Blick in die Süßwarensegmente zeigt, dass vor allem bei Pralinen, Riegeln und Fruchtgummi weniger Promoartikel in den Regalen zu finden waren.
Dass die Ferien bzw. Kurzurlauber im diesjährigen Mai für den Rückgang mit verantwortlich sind, erhält Unterstützung durch den auffallend hohen Anstieg bei ‚Brötchen zum Fertigbacken‘. Sowas nimmt man gerne mit in die Ferienwohnung.
Seit fast zwei Jahren gibt es somit fast überhaupt keine nennenswerte Preisinflation im Bereich des LEH mehr. In fünf der letzten zehn Monaten stand sogar ein Minuszeichen vor der jeweils aktuellen Preisentwicklung. Zusammen mit den spürbaren realen Einkommenszuwächsen ergibt das für die privaten Haushalte eine spürbare Entlastung. Das schlägt sich einerseits in einer leicht höheren Mengennachfrage nieder, vor allem aber in einem – je nach Warengruppe – spürbar höherwertigen Konsum.

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