Auf der Jahrespressekonferenz des bayerischen Bäckerhandwerks konstatiert der LIV eine Verschärfung des Wettbewerbs durch industrielle Großanbieter und die Inbetriebnahme von Gebäckautomaten bei verschiedenen Lebensmitteldiscountern.
LIM Heinrich Traublinger zog dennoch eine verhalten positive Bilanz für das Geschäftsjahr 2009, das bayerische Bäckerhandwerk habe das Krisenjahr 2009 recht gut überstanden. Als Wirtschaftszweig, der ausschließlich für den Binnenmarkt produziert, kann die backende Branche im Freistaat leicht gestiegene Umsätze und Beschäftigungszahlen für 2009 melden.
Gedrückte Stimmung
Während die Konjunkturindikatoren für die deutsche Gesamtwirtschaft momentan nach oben zeigen, ist die aktuelle Situation im bayerischen Bäckerhandwerk dagegen angespannt. Das erste Quartal 2010 war geprägt durch einen Beschäftigungs- und Umsatzrückgang, eine sehr verhaltene Ordertätigkeit und einen tendenziellen Rückgang der Abgabepreise für Backwaren. Wegen der schlechten Ernteprognosen drohen außerdem auf der Kostenseite Belastungen durch zu erwartende Getreide- und Mehlpreiserhöhungen.
Mit Sorge und Unmut sehen die Handwerksbäcker in Bayern die aggressive Strategie anderer Marktteilnehmer und sind der Meinung, dass die Verbraucher durch unzutreffende Werbeaussagen getäuscht werden. Mit Fachkompetenz und Qualität will das bayerische Bäckerhandwerk die Verbraucher für sich gewinnen.
Ausbildung und Nachwuchsförderung
Neben Aktivitäten zur Sicherung der Marktposition des Bäckerhandwerks sieht der Landes-Innungsverband einen Schwerpunkt seiner Tätigkeit in den kommenden Jahren im Bereich der Ausbildung und Nachwuchsförderung. Das beste Ausbildungsangebot greift jedoch ins Leere, wenn es nicht genügend qualifizierte und motivierte Bewerber für die jeweiligen Ausbildungsberufe gibt.
Kennzahlen im Jahresvergleich
Handwerksbäckereien: 2009: 3.175; 2010: 3.112
Innungen: 2009: 62; 2010: 62
Vorjahresumsatz: 2009: 2,31 Mrd. €; 2010: 2,33 Mrd.
Beschäftigte: 2009: 48.100; 2010: 49.100
Lehrlinge: 2009: 7.549; 2010: 7.176