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Die Prognosen über Menge und Qualität der diesjährigen Getreideernte in Deutschland werden fast täglich nach unten korrigiert. Für den VDM ist ein Mengenrückgang im zweistelligen Prozentbereich sicher.
© Die Prognosen über Menge und Qualität der diesjährigen Getreideernte in Deutschland werden fast täglich nach unten korrigiert. Für den Verband Deutscher Mühlen (VDM) ist ein Mengenrückgang gegenüber dem Vorjahr im zweistelligen Prozentbereich sicher. Kaltes Frühjahr, lange Hitze Grund hierfür ist das lange kalte Frühjahr und die anschließende lang andauernde Trockenheit und Hitze sowie in einigen Regionen sich häufende Unwetter. Bereits jetzt ist festzustellen, dass in vielen Regionen Deutschlands kleinkörniges Getreide geerntet wird. Dieses so genannte Schmachtkorn führt zu geringeren Mehlmengen und deutlichen Kostensteigerungen für die Mühlen. Weitere Faktoren Die niedrigen Getreidepreise des letzten Jahres und die massive staatliche Förderung erneuerbarer Energien haben die Landwirte letzen Herbst bewegt, zunehmend Getreide für energetische Zwecke anzubauen. So sind für fast 6.000 Anlagen zur Erzeugung von Biogas, -ethanol und -diesel bereits heute etwa 15% der Ackerfläche reserviert. Wegen des schwachen Euros kam es auch zu deutlich steigenden Getreideexporten. Beides verknappt und verteuert nun das Angebot für den Lebensmittelsektor, so berichtet der VDM. Da auch aus dem Ausland von wetterbedingt geringeren Ernteerträgen und kleineren Anbauflächen berichtet wird, hat der Getreidemarkt in Deutschland, der EU und der Welt in den vergangenen Wochen mit einem deutlichen Preissprung nach oben reagiert. Sorge bei Entwicklung Bis vor wenigen Wochen deuteten alle Fundamentaldaten auf ein Andauern der moderaten Getreidepreise hin. In dieser Erwartung hat die Müllerei ihre Abgabepreise auf tiefem Niveau halten können. Das damalige Getreidepreisniveau, wie es nach der Ernte oft typisch ist, wird heute bereits um ca. 50% überschritten. Da das Getreide in der Mühlenkalkulation rund 80% der Gesamtkosten ausmacht, können höhere Getreidepreise nicht ohne Auswirkungen auf die Mehlpreise bleiben. Die Mühlenwirtschaft blickt daher mit Sorge auf die weitere Entwicklung. Lesen Sie zu diesem Thema auch: „Hitze gefährdet Ernte" „Was auf den Brotpreis wirkt"
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Wetter treibt Getreidepreise nach oben

Die Prognosen über Menge und Qualität der diesjährigen Getreideernte in Deutschland werden fast täglich nach unten korrigiert. Für den VDM ist ein Mengenrückgang im zweistelligen Prozentbereich sicher.

Die Prognosen über Menge und Qualität der diesjährigen Getreideernte in Deutschland werden fast täglich nach unten korrigiert. Für den Verband Deutscher Mühlen (VDM) ist ein Mengenrückgang gegenüber dem Vorjahr im zweistelligen Prozentbereich sicher.

Kaltes Frühjahr, lange Hitze
Grund hierfür ist das lange kalte Frühjahr und die anschließende lang andauernde Trockenheit und Hitze sowie in einigen Regionen sich häufende Unwetter. Bereits jetzt ist festzustellen, dass in vielen Regionen Deutschlands kleinkörniges Getreide geerntet wird. Dieses so genannte Schmachtkorn führt zu geringeren Mehlmengen und deutlichen Kostensteigerungen für die Mühlen.

Weitere Faktoren
Die niedrigen Getreidepreise des letzten Jahres und die massive staatliche Förderung erneuerbarer Energien haben die Landwirte letzen Herbst bewegt, zunehmend Getreide für energetische Zwecke anzubauen. So sind für fast 6.000 Anlagen zur Erzeugung von Biogas, -ethanol und -diesel bereits heute etwa 15% der Ackerfläche reserviert. Wegen des schwachen Euros kam es auch zu deutlich steigenden Getreideexporten. Beides verknappt und verteuert nun das Angebot für den Lebensmittelsektor, so berichtet der VDM. Da auch aus dem Ausland von wetterbedingt geringeren Ernteerträgen und kleineren Anbauflächen berichtet wird, hat der Getreidemarkt in Deutschland, der EU und der Welt in den vergangenen Wochen mit einem deutlichen Preissprung nach oben reagiert.

Sorge bei Entwicklung
Bis vor wenigen Wochen deuteten alle Fundamentaldaten auf ein Andauern der moderaten Getreidepreise hin. In dieser Erwartung hat die Müllerei ihre Abgabepreise auf tiefem Niveau halten können. Das damalige Getreidepreisniveau, wie es nach der Ernte oft typisch ist, wird heute bereits um ca. 50% überschritten. Da das Getreide in der Mühlenkalkulation rund 80% der Gesamtkosten ausmacht, können höhere Getreidepreise nicht ohne Auswirkungen auf die Mehlpreise bleiben. Die Mühlenwirtschaft blickt daher mit Sorge auf die weitere Entwicklung.

Lesen Sie zu diesem Thema auch:
Hitze gefährdet Ernte"
Was auf den Brotpreis wirkt"

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