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Das Europäische Parlament hat sich in einer ersten Abstimmung gegen die Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln ausgesprochen.
© Das Europäische Parlament hat sich in einer ersten Abstimmung gegen die Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln ausgesprochen. Die Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie (BVE) begrüßte die Entscheidung; sie befürwortet eine EU-weite einheitliche Kennzeichnung der Nährwerte von Lebensmitteln. Freiwillig hätten die Unternehmen auf diesem Gebiet in den vergangenen Jahren ohnehin intensiv gearbeitet, sodass den Kunden umfangreiche Informationen schon heute zur Verfügung stehen. Katalog der Pflichtangaben zu umfassend? Angesichts der mittelständischen Struktur der Ernährungsbranche einerseits und der oft kleinen Verpackungen müssten die Angaben auf der Verpackung aber überschaubar bleiben. Deshalb kritisiert die BVE den vom EU-Parlament beschlossenen umfangreichen Katalog der Nährwertinformationen: 10 verpflichtende Angaben zu den Lebensmittelbestandteilen und die Verpflichtung zur Angabe der Richtwerte für die Tageszufuhr seien eindeutig zu viel. Einen Wermutstropfen in der Entscheidung des EU-Parlaments sieht die BVE auch in der Entscheidung, eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel einzuführen. Eingeknickt vor der Industrielobby? Enttäuscht zeigte sich foodwatch: Obwohl zahlreiche nationale und europäische Spitzenverbände von Ärzten und Kinderärzten, verschiedenste Patientenorganisationen, Krankenversicherungen bis hin zu Verbraucherverbänden sich vehement für die Ampelkennzeichnung eingesetzt hätten, die Vorzüge der Ampelkennzeichnung gegenüber allen anderen Systemen vielfach durch wissenschaftliche Studien belegt seien und die meisten Verbraucher die Ampel wollen, hätten sich die Parlamentarier unter dem Einfluss der Industrielobby gegen die Ampel entschieden. „Es bleibt das Geheimnis der Politik, wie sie das gesellschaftliche Problem Übergewicht in den Griff bekommen möchte, wenn sie nicht einmal den Mumm hat, eine transparente und verständliche Angabe des Zucker- und Fettgehalts gegen den Willen der Lebensmittelindustrie durchzusetzen“, heißt es von der Verbraucherschutzorganisation. Die Anträge für eine verpflichtende Kennzeichnung mit den Ampelfarben bzw. den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten die Möglichkeit einzuräumen, die Ampel national verpflichtend einzuführen, wurden abgelehnt Ein Antrag, der auf nationaler Ebene unter bestimmten Bedingungen zusätzliche freiwillige Kennzeichnungen (auch mit den Ampelfarben) ermöglichen sollte, wurde angenommen. Nach der Abstimmung des Europaparlaments muss sich noch der Europäische Rat der 27 zuständigen Fachminister mit der Verordnung befassen. Erst bei einer Einigung zwischen Parlament und Rat wird eine verbindliche Nährwertkennzeichnung festgelegt.
Branche aktuell

Ampelkennzeichnung kommt nicht

Das Europäische Parlament hat sich in einer ersten Abstimmung gegen die Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln ausgesprochen.

Das Europäische Parlament hat sich in einer ersten Abstimmung gegen die Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln ausgesprochen.
Die Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie
(BVE) begrüßte die Entscheidung; sie befürwortet eine EU-weite einheitliche Kennzeichnung der Nährwerte von Lebensmitteln.
Freiwillig hätten die Unternehmen auf diesem Gebiet in den
vergangenen Jahren ohnehin intensiv gearbeitet, sodass den
Kunden umfangreiche Informationen schon heute zur Verfügung
stehen.

Katalog der Pflichtangaben zu umfassend?
Angesichts der mittelständischen Struktur der Ernährungsbranche einerseits und der oft kleinen Verpackungen müssten die Angaben auf der Verpackung aber überschaubar bleiben. Deshalb kritisiert die BVE den vom EU-Parlament beschlossenen umfangreichen Katalog der Nährwertinformationen: 10 verpflichtende Angaben zu den
Lebensmittelbestandteilen und die Verpflichtung zur Angabe
der Richtwerte für die Tageszufuhr seien eindeutig zu viel. Einen Wermutstropfen in der Entscheidung des EU-Parlaments
sieht die BVE auch in der Entscheidung, eine verpflichtende
Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel einzuführen.

Eingeknickt vor der Industrielobby?
Enttäuscht zeigte sich foodwatch: Obwohl zahlreiche nationale und europäische Spitzenverbände von Ärzten und Kinderärzten, verschiedenste Patientenorganisationen, Krankenversicherungen bis hin zu Verbraucherverbänden sich vehement für die Ampelkennzeichnung eingesetzt hätten, die Vorzüge der Ampelkennzeichnung gegenüber allen anderen Systemen vielfach durch wissenschaftliche Studien belegt seien und die meisten Verbraucher die Ampel wollen, hätten sich die Parlamentarier unter dem Einfluss der Industrielobby gegen die Ampel entschieden. „Es bleibt das Geheimnis der Politik, wie sie das gesellschaftliche Problem Übergewicht in den Griff bekommen möchte, wenn sie nicht einmal den Mumm hat, eine transparente und verständliche Angabe des Zucker- und Fettgehalts gegen den Willen der Lebensmittelindustrie durchzusetzen“, heißt es von der Verbraucherschutzorganisation.

Die Anträge für eine verpflichtende Kennzeichnung mit den Ampelfarben bzw. den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten die Möglichkeit einzuräumen, die Ampel national verpflichtend einzuführen, wurden abgelehnt Ein Antrag, der auf nationaler Ebene unter bestimmten Bedingungen zusätzliche freiwillige Kennzeichnungen (auch mit den Ampelfarben) ermöglichen sollte, wurde angenommen.

Nach der Abstimmung des Europaparlaments muss sich noch der Europäische Rat der 27 zuständigen Fachminister mit der Verordnung befassen. Erst bei einer Einigung zwischen Parlament und Rat wird eine verbindliche Nährwertkennzeichnung festgelegt.

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