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Der massive Einstieg von Aldi und Ldl in den Markt mit Frischbackwaren beunruhigt die Branche. Dies zeigt auch die Resonanz auf das Seminar „Raus aus der Discountfalle“ an der Bundesakademie in Weinheim.
© Der massive Einstieg von Aldi und Ldl in den Markt mit Frischbackwaren beunruhigt die Branche. Dies zeigt auch die Resonanz auf das Sonderseminar „Raus aus der Discountfalle“, welches jetzt an der Bundesakademie in Weinheim stattfand. Insgesamt 118 Teilnehmer aus zehn Bundesländern füllten den Raum, als Akademie-Direktor Bernd Kütscher die aktuellen Entwicklungen sowie daraus entstehende Risiken wie auch Chancen darstellte. Demnach ist zu erwarten, dass insbesondere das Geschäft mit Brot und Brötchen weiter unter Druck gerät, was mit eindrucksvollen Marktdaten unterlegt werden konnte. Die Wortmeldung eines Teilnehmers, der sowohl eine große Filialbäckerei als auch eine moderne Tiefkühlproduktion betreibt, bekräftigte die Ausführungen des Referenten. „Wer sich nicht angepasst hat oder spätestens jetzt reagiert, wird innerhalb von zwei Jahren massiv Marktanteile im Bereich renditestarker Produkte verlieren“, warnt Kütscher. Emotionale Werte verkörpern Zu den vielfältigen Reaktionsmöglichkeiten zählt er u.a. die emotionale Aufwertung der Herstellung. „Der Verbraucher verdächtigt alle Bäckereien pauschal, nicht mehr selbst zu backen, sondern nur noch Tiefkühlteige oder Mischungen zu verwenden. Dies gilt sogar für Ihre Brötchen aus dem Ladenofen. Deshalb sollten Sie Ihre Bäcker unbedingt zeigen. Machen Sie Backen erlebbar“, appellierte er. Erfahrungsberichte aus dem Teilnehmerkreis unterstrichen diesen Vorschlag und zeigen die enormen Möglichkeiten des Frontbaking. Auch die Bäcker-Gastronomie, die schon jetzt jährlich 2,5 Mrd. Euro pro Jahr in die Kassen deutscher Bäckereien spült, wird noch von zu wenigen Betrieben als Chance genutzt. „Hier ist noch viel Luft“, so der Referent. Zu den weiteren Themen gehörte die Standortpolitik ebenso wie Möglichkeiten im Verkauf, das Auffinden geeigneter Nischen und weitere Erfolg versprechende Maßnahmen. Qualität kann trügerisch sein Spannend gestaltete sich dann die Kommunikations- und Kaffeepause: Hier hatten alle Teilnehmer auch die Gelegenheit, anonymisierte Proben von Roggenmischbroten aus einer kleinen Bäckerei, einer großen Bäckerei, einem Supermarkt und aus dem neuen Aldi-Automaten zu verkosten. Dabei schnitt das Brot der Großbäckerei am besten ab, zum Erstaunen aller gefolgt vom Aldi-Brot. „Verlassen Sie sich nicht zu sehr auf Ihre bestehende Qualität“, zog Kütscher Bilanz. Die wichtigsten Handlungsempfehlungen aus dem Seminar versendet die Akademie Weinheim kostenfrei per E-Mail.
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„Wer jetzt nicht reagiert, der verliert“

Der massive Einstieg von Aldi und Ldl in den Markt mit Frischbackwaren beunruhigt die Branche. Dies zeigt auch die Resonanz auf das Seminar „Raus aus der Discountfalle“ an der Bundesakademie in Weinheim.

Der massive Einstieg von Aldi und Ldl in den Markt mit Frischbackwaren beunruhigt die Branche. Dies zeigt auch die Resonanz auf das Sonderseminar „Raus aus der Discountfalle“, welches jetzt an der Bundesakademie in Weinheim stattfand.

Insgesamt 118 Teilnehmer aus zehn Bundesländern füllten den Raum, als Akademie-Direktor Bernd Kütscher die aktuellen Entwicklungen sowie daraus entstehende Risiken wie auch Chancen darstellte. Demnach ist zu erwarten, dass insbesondere das Geschäft mit Brot und Brötchen weiter unter Druck gerät, was mit eindrucksvollen Marktdaten unterlegt werden konnte. Die Wortmeldung eines Teilnehmers, der sowohl eine große Filialbäckerei als auch eine moderne Tiefkühlproduktion betreibt, bekräftigte die Ausführungen des Referenten. „Wer sich nicht angepasst hat oder spätestens jetzt reagiert, wird innerhalb von zwei Jahren massiv Marktanteile im Bereich renditestarker Produkte verlieren“, warnt Kütscher.

Emotionale Werte verkörpern
Zu den vielfältigen Reaktionsmöglichkeiten zählt er u.a. die emotionale Aufwertung der Herstellung. „Der Verbraucher verdächtigt alle Bäckereien pauschal, nicht mehr selbst zu backen, sondern nur noch Tiefkühlteige oder Mischungen zu verwenden. Dies gilt sogar für Ihre Brötchen aus dem Ladenofen. Deshalb sollten Sie Ihre Bäcker unbedingt zeigen. Machen Sie Backen erlebbar“, appellierte er. Erfahrungsberichte aus dem Teilnehmerkreis unterstrichen diesen Vorschlag und zeigen die enormen Möglichkeiten des Frontbaking.

Auch die Bäcker-Gastronomie, die schon jetzt jährlich 2,5 Mrd. Euro pro Jahr in die Kassen deutscher Bäckereien spült, wird noch von zu wenigen Betrieben als Chance genutzt. „Hier ist noch viel Luft“, so der Referent. Zu den weiteren Themen gehörte die Standortpolitik ebenso wie Möglichkeiten im Verkauf, das Auffinden geeigneter Nischen und weitere Erfolg versprechende Maßnahmen.

Qualität kann trügerisch sein
Spannend gestaltete sich dann die Kommunikations- und Kaffeepause: Hier hatten alle Teilnehmer auch die Gelegenheit, anonymisierte Proben von Roggenmischbroten aus einer kleinen Bäckerei, einer großen Bäckerei, einem Supermarkt und aus dem neuen Aldi-Automaten zu verkosten. Dabei schnitt das Brot der Großbäckerei am besten ab, zum Erstaunen aller gefolgt vom Aldi-Brot. „Verlassen Sie sich nicht zu sehr auf Ihre bestehende Qualität“, zog Kütscher Bilanz.

Die wichtigsten Handlungsempfehlungen aus dem Seminar versendet die Akademie Weinheim kostenfrei per E-Mail.

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